Die Gesellschaft für Informatik (GI) warnt eindringlich vor der zunehmenden Nutzung von Microsoft-Cloud-Diensten in deutschen Behörden.
Aus Sicht der GI gefährdet dieser Trend die digitale Souveränität Deutschlands und erhöht das Risiko eines Kontrollverlusts über sensible Bürger- und Unternehmensdaten.
„Immer mehr Verwaltungsbehörden greifen auf Dienste wie Microsoft 365 und Teams zurück – und lagern damit zentrale Dateninfrastrukturen an einen ausländischen Tech-Konzern aus“, erklären der Präsidiumsarbeitskreis Digitale Souveränität sowie die Arbeitsgruppe Datenschutz und IT-Sicherheit der GI. Dies führe zu einer bedenklichen technologischen Abhängigkeit und stelle eine ernstzunehmende Gefahr für Datenschutz, IT-Sicherheit und nationale Handlungsfähigkeit dar.
Laut einer Umfrage des Fachmagazins c’t planen mindestens sechs Bundesländer – darunter Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen – den flächendeckenden Einsatz von Microsoft-Lösungen in ihren Verwaltungen. Auch das vom Bundeskanzler unterstützte Delos-Cloud-Projekt, eine Kooperation zwischen SAP, Arvato und Microsoft, trägt laut GI nicht ausreichend zur digitalen Unabhängigkeit bei – trotz anderslautender Versprechen.
„Goldener Käfig“ und reale Datenrisiken
Die GI warnt davor, dass Deutschland sich zunehmend in einem „goldenen Käfig“ von Microsoft wiederfindet. Der Begriff verweist auf eine Situation, in der Komfort und Funktionalität kurzfristig überzeugen, langfristig jedoch erhebliche Abhängigkeiten entstehen.
Besonders kritisch sieht die GI die Auswirkungen des US-amerikanischen Cloud Acts, der US-Behörden erlaubt, auf Daten zuzugreifen – auch wenn diese in Rechenzentren außerhalb der USA gespeichert sind. Anbieter wie Microsoft sind dabei verpflichtet, entsprechende Zugriffe geheim zu halten. Bereits 2019 hatten Wirtschaftsprüfer in einer Studie vor den rechtlichen und sicherheitstechnischen Risiken für die Bundesverwaltung gewarnt.
Wirtschaftliche und sicherheitstechnische Bedenken
Neben den datenschutzrechtlichen und geopolitischen Risiken warnt die GI auch vor wirtschaftlichen Folgen: Digitale Monopole könnten in Zukunft die Preise massiv erhöhen. Allein im Jahr 2023 stiegen die Ausgaben der Bundesregierung für Softwarelizenzen auf über 1,2 Milliarden Euro – ein Großteil davon entfiel auf Microsoft-Produkte.
Darüber hinaus verweisen die Informatiker auf schwerwiegende Sicherheitsvorfälle bei Microsofts Cloud-Dienst Azure. Zudem bestehen rechtliche Zweifel an der Vergabe großer IT-Aufträge ohne EU-weite Ausschreibung. Dabei gebe es längst leistungsfähige Alternativen auf Basis von Open Source, wie etwa das Beispiel Schleswig-Holsteins zeigt.
Appell an Bund und Länder
„Deutschlands digitale Zukunft darf nicht von der Willkür ausländischer Großkonzerne abhängig sein“, mahnt die GI. Es brauche dringend eine strategische Kehrtwende: hin zu mehr technologischer Eigenständigkeit, offenen Systemen und resilienten Infrastrukturen. Die Bundesregierung sei in der Pflicht, ihr erklärtes Ziel der digitalen Souveränität endlich konsequent umzusetzen – ebenso wie die Länder, die in der Verwaltungsdigitalisierung eine besondere Verantwortung tragen.
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